Die alten Diktaturmethoden, die in den 80er- und 90er-Jahren noch funktioniert haben, da sie gemeinhin akzeptiert wurden, sind bei der neuen Generation Gott sei Dank kaum mehr umsetzbar. Mündige Angestellte lassen sich weder im Sport noch in der Wirtschaft so wehrlos abrichten, wie das im Industriezeitalter der Fall war. Das Prinzip »Pünktlich kommen, arbeiten und Klappe halten« gehört schon längst ins Museum, auch wenn das zu mancher Führungskraft mit antiquierten Einstellungen offenbar noch nicht ganz durchgedrungen ist. Es geht heute vielmehr darum, den anderen zu verstehen, mit ihm offen zu kommunizieren, sich für ihn ehrlich zu interessieren und einzusetzen. Die Aufgabe besteht darin, Menschen den Freiraum zu geben, den sie brauchen, damit sie ihre natürliche Motivation entfalten können. Die Menschheitsgeschichte ist voll von Befreiungsgeschichten. In der heutigen Arbeitswelt erleben wir in gewisser Weise nun dasselbe. Erfolgreiche, moderne Führungskräfte agieren aus der Mitte ihres Teams heraus und sitzen nicht wie ein Sklaventreiber hoch oben auf einem Thron, um von dort dem Arbeitervolk ihre Befehle zu diktieren. Die Zeit der Alleinherrscher und Diktatoren ist eindeutig vorbei.